Ein bisschen unheimlich wirkt der jüdische Friedhof mit seinen zum Teil etwas schief stehenden, bemoosten Grabsteinen schon. Außerdem fehlen die bunten Blumen, die den Gräbern auf dem benachbarten Schweinfurter Hauptfriedhof ihr fröhliches Gesicht verleihen. Wenn man aber weiß, dass jüdische Gräber für die Ewigkeit angelegt sind, und dass der Friedhof seit 1942 nicht mehr genutzt wird, versteht man seinen aktuellen Zustand. Dies erfuhren die Religionsschüler der 8. Klassen bei ihrem Besuch auf dem jüdischen Friedhof in der vergangenen Woche. Suchend und forschend setzten sie sich mit den Gräbern auseinander und wendeten ihr Wissen an, das sie sich zuvor im Klassenzimmer angeeignet hatten. „Und wo sind die Steine auf den Gräbern?“, war die wohl meistgestellte Frage. In Schweinfurt werden sie an der Gedenktafel abgelegt (siehe Foto). Spannend, seltsam, fremdartig und traurig waren die Aussagen der Achtklässler zu dieser Ortsbegegnung. Der Friedhof wird ihnen aber auf jeden Fall als ein Ort in Erinnerung bleiben, der eine dramatische Geschichte hat und Respekt verdient.